„Hindenburgufer“: Wir bleiben bei unserer Ablehnung der Umbenennung!


Zu der jüngsten Entwicklung in der Causa „Hindenburgufer“ erklären die Ratsfrau Madina Assaeva und der örtliche Ratsherr und stellvertretende Fraktionsvorsitze, Florian Weigel:

Wir begrüßen es, dass der Kulturausschuss den Vorschlag des Ortsbeirates Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook einstimmig angenommen hat, dem Beschluss der Ratsversammlung zu folgen, die beschlossenen zwei Infostelen noch in diesem Jahr zu installieren. Dabei haben wir jedoch keinerlei Verständnis dafür, dass diese Angelegenheit seitens des Kulturdezernates auf die lange Bank geschoben und auch vier Jahre nach dem Ratsbeschluss immer noch nicht gehandelt wurde.

Ebenso haben wir keinerlei Verständnis dafür, dass manche Mitglieder des Kultur-ausschusses scheinbar triumphierend die Niederlage der Hindenburg-Befürworter zelebrieren wollten und nicht an der Darstellung einer kontroversen Diskussion interessiert sind.

Über die Umbenennung des Hindenburgufers wurde lange und kontrovers diskutiert. Die jüngste Diskussion führt erneut vor Augen, dass bei der Bewertung der historischen Persönlichkeit Paul von Hindenburgs parteipolitische Auslegungen der Geschichte eine übergeordnete Rolle spielen und erneut der Versuch unternommen wird, die geschichtspolitische Deutungshoheit einseitig zu erlangen. Wir bleiben daher bei unserer Ablehnung der Umbenennung des Hindenburgufers.

Festzustellen ist, dass keine historische Persönlichkeit unumstritten ist. Konträre Positionen in den Geschichtswissenschaften können keine grundsätzlichen Maßstäbe für die Bedeutungszuweisung einer Person sein. Geschichtspolitik in einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft sollte stets vielfältig sein, so dass die Traditionsstränge aller in der Gesellschaft bedeutsamen und sie tragenden politischen Strömungen erkennbar sind. Eine einseitige Ausrichtung nach bestimmten, parteiinternen Geschichtsdeutungen lehnen wir entschieden ab.

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