Die Entwicklung, dass Kiel weiter schrumpft, verwundert mich nicht, so der stellv. Vorsitzende und sozialpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Ratsherr Jan Wohlfarth.
Jahrelang hat man sich davon blenden lassen, dass der Anteil an Studenten in Kiel auf Grund von G8 und der Abschaffung der Wehrpflicht zunahm. Ein weiterer Faktor war das Bevölkerungswachstum durch Flüchtlinge. Alle diese Faktoren sorgten dafür, dass die Kieler Verwaltungsspitze sowie SPD und Grüne sich der Illusion hingaben, Kiel wäre eine wachsende Stadt.
Nun sind die genannten Umstände nicht mehr vorhanden und es wird sichtbar: Kiel ist keine wachsende Stadt!
Ratsherr Florian Weigel, stellv. Vorsitzender und baupolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, ergänzt: Der aktuelle Sozialbericht zeigt wieder eines: In Kiel gibt es noch immer sehr große Probleme auf dem Wohnungsmarkt. Insbesondere Familien und junge Menschen am Start ihres Berufslebens verlassen Kiel, weil sie hier nicht genügend adäquaten Wohnraum finden. Also Menschen, die wir in der Stadtgesellschaft dringend brauchen. Deshalb hat die CDU-Ratsfraktion schon lange gefordert, in Kiel nicht nur Wohnraum für die unteren Einkommensgruppen zu schaffen und nicht nur ausschließlich kleine Wohnungen zu bauen, sondern auch an mittlere Einkommen und Familien zu denken.
Ratsherr Wohlfarth erklärt: Wer den demographischen Wandel allein als seniorenrelevantes Thema abtut, macht die Stadt für Senioren attraktiv, aber nicht für Familien. Wer eine schwerpunktmäßig fahrradfreundliche Verkehrspolitik betreibt, macht die Stadt für Studenten attraktiv, aber nicht für Familien. Wer eine Wohnungsbaupolitik für gutverdienende, kinderlose Singles, Pärchen oder für Menschen ohne Einkommen betreibt, macht sie nicht für Familien attraktiv. Die Mittelschicht und vor allem die Familien spielen in der Politik der Kooperation aus SPD, Grünen und FDP zur Zeit kaum eine Rolle.
Seit 2012 wurde das Projekt „kinderfreundliche Stadt“ nicht mehr weiter vorangetrieben.
Ratsherr Wohlfarth und Ratsherr Weigel sind sich einig: Kiel muss endlich eine familienfreundliche Stadt werden. Das ist eine Querschnittsaufgabe aller Dezernate und Ämter. Bei jedem neuen Projekt muss auch Familienfreundlichkeit mitgedacht werden. Auch muss endlich der Widerstand gegen ein Demographiemanagement aufgegeben werden. Der demographische Wandel betrifft nicht nur die Senioren, sondern alle Bevölkerungsgruppen und somit auch Familien.
Kiel muss endlich eine Stadt werden, in der auch Familien gerne leben und nicht aus ihr flüchten. Familien sind das Rückgrat der Gesellschaft und somit auch der Zukunft unserer Stadtgesellschaft.